Swiss Family Robinson

BUCH 1
AUFBRUCH INS UNGEWISSE
Survival

Datum der amerikanischen Erstausstrahlung:
1.-3. September 1998

Jede 75 Min. Folge wurde in drei Teile geteilt:

Teil 1: Aufbruch ins Ungewisse
Teil 2: Allein in der Wildnis
Teil 3: Der Kampf ums Überleben

Drehbuch von Mervyn Haisman
Regie von John Laing

Gaststars:
Ken Blackburn (Oscar Wyss)
Diana McFarlane (Bridget)
Lewis Martin (Kapitän Chisolm)
Todd Rippon (Blake)
Jed Brophy (Seth Parsons)
Dagmara Smith (Miss Brown)

Ernsts Tagebuch

Von der Außenwelt abgeschnitten. Verschollen. Eine Familie von Schiffbrüchigen. Manchmal erschien die Insel wie ein Paradies und dass der liebe Gott über uns wachte. Dann wieder schien es, als ob er uns verlassen hätte und wir niemals gerettet und nach Hause zurückkehren würden. Und nun erscheint mir die Insel und alles, was wir durchgemacht haben, beinahe wie ein Traum. Sind wir tatsächlich dem Geist von Raven Jones begegnet? Halsabschneiderischen Piraten?
Aber ich greife voraus.
Unsere Abenteuer begannen in Boston im Jahre 1835 in den Büros meines Großvaters, Oscar Wyss. Mein Vater war dort seit vielen Jahren angestellt, wie viele andere Männer auch. Der einzige Unterschied war, dass er in seinem Leben wohl einen Punkt erreicht haben musste, an dem er sich nicht länger erfüllt fühlte. Wie Waldbrände beginnen auch großartige Abenteuer oft durch einen winzigen Funken. Wie der Funke der tief in der Brust meines Vaters brannte. Er war auf der Suche nach mehr. Und plötzlich traf er eine Entscheidung: genug war genug! Die Entscheidung kam für alle überraschend. Für niemanden mehr als meinen Vater selbst. Wie wenig war uns bewusst, in welchem Ausmaß diese Entscheidung meines Vaters unser aller Leben beeinflussen würde. Alles begann bei einer Familienmahlzeit am Robinson Tisch.
...
Als mein Vater später an diesem Abend heimkehrte, ahnte er nicht – genauso wenig wie meine Mutter – dass jeder von ihnen eigene heimliche Pläne geschmiedet hatte, die identisch waren. Und dazu bestimmt, den Kurs des Lebens der gesamten Familie für immer zu verändern.
...
Unser Abenteuer hatte begonnen. Wenn wir nur geahnt hätten, was uns wirklich erwartete. Aber zuerst kamen die Vorbereitungen und das Packen. Meine Mutter schien zu beabsichtigen – wie auch meine Schwestern Joanna und Christina – den gesamten Haushalt von Boston nach Kanton zu bringen.
...
Und als wir Segel setzten, hätte niemand ahnen können, wie einige der Passagiere und Crew dazu bestimmt waren, einen solch wichtigen Teil in unserem Leben zu spielen.
...
Die schöne Emily Chen fasziniert uns alle. Auf jeden Fall will sie nichts mit der Familie Robinson zu tun haben, denn sie speist allein. Ihre einzige Gesellschaft ist ihre Gouvernante, eine Miss Brown. Heimlich habe ich Miss Chen die Eisjungfer getauft.
...
Wir haben Boston vor nunmehr 78 Tagen verlassen und überqueren jetzt, nachdem wir das Kap der Guten Hoffnung umrundet haben, den Indischen Ozean. Schnell nähern wir uns einer Gegend, die für Piraten berüchtigt ist.
...
Am folgenden Morgen kämpfte sich die Familie an Deck. Desillusioniert. Verängstigt. Aber bisher hatten wir überlebt. Wir erwarteten wirklich kilometerweit von Ozean umgeben zu sein. Jeder war überrascht darüber, was wir tatsächlich erblickten. Wir trauten unseren Augen kaum.
...
Das erste, was mein Vater und ich taten, war in die Kabine des Kapitäns hinabzugehen und auf der Karte nach unserer letzten bekannten Position zu suchen. Christina war mehr daran interessiert, Bruno zu finden und zu sehen, ob die übrigen Tiere überlebt hatten. Während Vater und ich versuchten, ein Floß zu bauen, suchten Mutter und Joanna nach allem, was von Nutzen sein könnte. Obwohl keine von beiden jemals solche harte körperliche Arbeit verrichtet hatte, schafften sie es gemeinsam alle unsere Kisten und Truhen an Deck zu hieven.
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Trotz der Beteuerungen meines Vaters gab es noch immer keine Spur von Christina. Aber wir hatten Vertrauen in Gott und suchten Trost beieinander. Stetig hoffend, dass unsere Suche nicht vergebens sein würde.
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Nachdem wir erst mit Billy und dann mit Miss Chen wiedervereint worden sind, frage ich mich, ob es möglich ist, dass es auf der Insel noch weitere Überlebende gibt. Während Billy bei der Planung unserer neuen Unterkunft Seite an Seite mit uns arbeitet, hält sich Miss Chen distanziert und bleibt für uns alle ein großes Rätsel.
...
Im Laufe der folgenden Tage schien eine Verwandlung stattzufinden. Mein Vater verrichtete die Tätigkeiten eines Arbeiters. Und meine Mutter – die Zuhause niemals einer Küche zu nahe kam – konnte man über einem offenen Holzfeuer Brot backen sehen. Christina schien nun überhaupt keine Angst mehr vor dem Wasser zu haben und Joanna wurde recht geschickt darin, zu entdecken, wohin unsere Hennen ihre Eier gelegt haben. Da war lediglich Miss Chen, die sich weiterhin abseits von uns anderen hielt. Dank der ständigen Begeisterung meines Vaters ging die Arbeit an unserem Baumhaus schnell voran.
...
Obwohl wir Parsons und seinen widerwilligen Komplizen Ben erfolgreich besiegt hatten, hatte ich das unheilschwangere Gefühl, dass sie zurückkehren würden. Und dass wir anderen Gefahren begegnen würden. Und Abenteuern. Aber für den Moment waren Feierlichkeiten angesagt.

DIE ROBINSONS - AUFBRUCH INS UNGEWISSE THE ADVENTURES OF SWISS FAMILY ROBINSON

FOLGEN
Buch 1 - Aufbruch ins Ungewisse Buch 2 - Die Insel der Götter  
Buch 3 - Ungebetene Gäste Buch 4 - Die Meerjungfrau
Buch 5 - Emilys Schatz Buch 6 - Böse Geister
Buch 7 - Rückkehr der Piraten Buch 8 - Die Höhle
Buch 9 - Das Verlorene Paradies Buch 10 - Am Ende des Weges

Ernst & David

INHALTSANGABE (spoiler!)

Boston, 1835. David Robinson ist es leid, in der Reederei seines Schwiegervaters Oscar Wyss angestellt zu sein. David träumt davon, in einem Planwagen nach Westen zu ziehen. Seine Frau Elisabeth ist von dieser Idee nicht sonderlich begeistert. Sie spricht jedoch mit ihrem Vater über diese Sache. Mit seiner Hilfe wird Davids Wunsch nach Veränderung durch einen Posten im chinesischen Kanton, als Manager in einem neuen Büro von Oscar Wyss' Reederei erfüllt. Der Rest der Familie, das älteste Kind Ernst, ein aufstrebender Autor, die älteste Tochter Joanna, eine lebenslustige junge Frau und die jüngste Tochter Christina, noch ein Kind und voller Energie, sind von der Aussicht nach China umzuziehen begeistert.

Bald sind alle Kisten gepackt und die Reise beginnt auf der Fury, einem der Schiffe, die Oscar Wyss gehören. Ihr Kapitän, ‚Weiterfahrer' Chisolm, ist berühmt dafür, selbst im schlimmsten Wetter unter vollen Segeln weiter zu fahren. Zur Mannschaft gehören der Schiffsjunge Billy, eine Waise; ein junger Mann namens Ben Thomas, der als Verkäufer gearbeitet hat, ehe er zur See davonlief; wie auch ein zwielichtes Brüderpaar namens Seth und Jed Parsons. Jed ist ein alter Seebär und hat eine Hand verloren, die durch einen Haken ersetzt wurde, was ihm ein etwas finsteres Aussehen verleiht. Die Robinsons sind nicht die einzigen Passagiere an Bord. Emily Chen, eine junge reiche Chinesin und ihre Gouvernante, Miss Brown, reisen ebenfalls nach China. Miss Chen nimmt die Mahlzeiten alleine ein und entmutigt jeden Versuch, sich mit ihr zu unterhalten.

Elisabeth ist schockiert, als sie herausfindet, dass die ganze Familie sich eine relativ kleine Kabine teilen muß. Trotzdem besteht sie darauf, die Kisten, die ihre wertvolleren Besitztümer, sowie Lebensmittel enthalten, die sie für den Fall eingepackt hat, dass ihnen das chinesische Essen nicht zusagt, ebenfalls in der Kabine zu verstauen.

Das Wetter ist gut und sie können in kurzer Zeit ein gutes Stück der Wegstrecke zurücklegen. 78 Tage nachdem sie Boston verlassen haben, durchkreuzen sie den Indischen Ozean, eine Gegend, die für Piraten berüchtigt ist. Ein weiteres Schiff wird gesichtet und Kapitän Chisolm befiehlt alle Segel zu setzen, trotz stürmischen Wetters. Als die Nacht hereinbricht, bläst ein wütender Sturm.

Während die Robinsons mit dem Kapitän zu Abend essen, versucht Seth Parsons in ihre Kabine einzudringen, um sie zu berauben. Die Tür ist jedoch verschlossen und Seth kehrt zu seinem Bruder zurück. Im Flur, auf dem Boden vor der Kabine, hat Seth Elisabeths Taschentuch gefunden, das sie verloren hat. Jed nimmt Seth das Taschentuch ab, gibt ihm einen Schlüssel und schickt ihn zur Kabine zurück. Seth betritt die Kabine und durchsucht die Kisten, als Elisabeth nach einem Streit mit dem Kapitän unerwartet zurückkehrt. Seth greift sie und hält ihr mit einer Hand den Mund zu, damit sie nicht schreien kann. Doch David ist seiner Frau gefolgt und kommt ihr zur Hilfe. Als er den Dieb einmal schlägt, stolpert Seth rückwärts und fällt so unglücklich gegen eine Wand, dass er sich das Genick bricht. Die Kinder erscheinen, ebenso Jed Parsons und Ben. Jed Parsons beschuldigt David des Mordes. Die Robinsons suchen Zuflucht in ihrer Kabine. Der Sturm nimmt zu und die Offiziere geben den Befehl, das Schiff zu verlassen. Jed Parsons nutzt seine Chance und verbarrikadiert die Kabinentür der Robinsons, damit sie nicht entkommen können. David und Ernst gelingt es schließlich, die Tür aufzubrechen, doch als sie sich an Deck vorkämpfen, finden sie das Schiff verlassen vor. Am nächsten Morgen entdeckt die Familie zu ihrer großen Überraschung und Erleichterung, dass das Schiff in der Nähe einer tropischen Insel gestrandet ist. Sie arbeiten zusammen, um ein behelfsmäßiges Floß zu bauen und alle ihre Kisten und Truhen an Deck zu bringen, sowie auch Bruno, den Familienhund, und die anderen Tiere aus dem Laderaum, hauptsächlich Hühner und Schweine. Auf der Überfahrt mit dem Floß, fällt Christina ins Wasser und geht unter. Ihr Vater springt hinterher, kann sie aber nicht finden. Elisabeth ist verzweifelt. Als sie die Insel erreichen, beginnen David und Ernst, das Ufer nach Christina abzusuchen, jedoch vergebens. Der Hund Bruno findet sie schließlich und sein Bellen lockt einen weiteren Überlebenden an. Billy, der Schiffsjunge, findet das bewusstlose Mädchen und trägt sie zu ihrer Familie zurück, die überglücklich über ihre sichere Rückkehr ist.

Auch andere haben überlebt. Jed Parsons und Ben Thomas sind in einem der Ruderboote dem Sturm entronnen und haben ebenfalls die Insel erreicht.

Nach einer unruhigen Nacht in einer behelfsmäßigen Unterkunft, besteht Elisabeth auf den Bau einer ordentlichen Unterkunft. Aber ehe sie mit der Arbeit daran beginnen, unternehmen David, Ernst und Billy eine weitere Reise mit dem Floß zum Wrack, um weitere nützliche Dinge an Land zu bringen.

Während die Männer fort sind, suchen Elisabeth und ihre Töchter nach einem passenden Platz für die neue Unterkunft. Im Wald entdecken einen Fluß. Joanna und Christina nehmen ein erfrischendes Bad, während ihre Mutter alleine weitergeht und schließlich einen perfekten Platz findet. Jemand beobachtet unbemerkt die Mädchen. Als die Frauen zum Strand zurückkehren, entdecken sie, dass jemand Lebensmittel aus ihren Kisten gestohlen hat.

Parsons und Ben entdecken die Robinsons, werden aber selbst nicht gesehen. Später bekommt Parsons Fieber und Ben kümmert sich um ihn. Am Strand findet Ben eine Kiste, die vom Wrack an Land gespült wurde. Sie enthält ein Teleskop, das Logbuch der Fury und einige Vorräte.

Ernst, David und Billy laden so viele Dinge wie möglich auf das Floß. Billy wird in einer der Kabinen des Wracks gefangen. Ernst und sein Vater eilen zu seiner Rettung. Alle drei können sich gerade noch rechtzeitig auf das Floß retten, ehe die Fury schließlich auf den Grund der Bucht sinkt.

Bei ihrer Rückkehr informiert Elisabeth ihren Mann, Ernst und Billy über den Diebstahl der Lebensmittel. Als sie zu Mittag essen, bemerkt Billy, dass sie beobachtet werden. Er und Ernst verlassen die Familie unter einem Vorwand und schleichen sich von hinten an den Beobachter heran. Dieser stellt sich als Emily Chen heraus, die ebenfalls überlebt hat. Nach der ersten Überraschung wird auch sie von der Familie aufgenommen. Als das Thema der Hausarbeit aufkommt, weigert sich Emily strikt, zu helfen. Elisabeth macht Emily klar, dass sie helfen muß oder sonst sehr schnell auf sich allein gestellt sein wird.

Etwas später besehen sich Ernst, Billy und David den Platz, den Elisabeth für ihre neue Unterkunft gewählt hat. Er gefällt ihnen und sie planen, dort ein Baumhaus zu bauen. David gesteht, dass er die Herausforderung, auf einer tropischen Insel zu überleben, aufregend findet. Die Arbeit am Baumhaus geht gut voran und die Robinsons leben sich auf der Insel ein.

Parsons Fieberdelirium hält drei Tage an. Er ist Ben für dessen Fürsorge dankbar. Noch immer ist Parsons vom Gedanken an Rache besessen. Er zwingt Ben, einen Eid zu schwören, ihm zu helfen, sich an David Robinson zu rächen, ehe sie damit beginnen, die Insel zu erforschen.

Endlich ist das Baumhaus fertig. Gerade als die Familie einzieht, wird sie von Parsons und Ben entdeckt. Parsons greift David an. Ernst holt die Pistole und die Muskete, die sie von der Fury gerettet haben und treibt Parsons und dessen widerwilligen Komplizen Ben in die Flucht.

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