Young Hercules
YOUNG HERCULES - 1.19 Lockruf der Leier

FOLGE 1.19
LURE OF THE LYRE

Lockruf der Leier (Teil 1 von 4)

Erstausstrahlung: 30.10.1998
(ca. 30 Minuten)
Gedreht in Neuseeland

Drehbuch: Mark Reaves
Regie: Chris Graves
Macher: Rob Tapert & Andrew Dettman & Daniel Truly

 

Darsteller:
Ryan Gossling (Hercules)
Dean O'Gorman (Iolaus)
Jodie Rimmer (Lilith)
Nathaniel Lees (Cheiron)
Kevin Smith (Bacchus)
Kieren Hutchison (Orpheus)
Morgan Fairhead (Eurydice)
Katherine Hubbard (Bacchantin)


Folgen
1.19 Lockruf der Leier

INHALTSANGABE [Spoiler]

Hercules ist auf dem Weg zurück zu Cheirons Akademie. Er durchquert einen Wald, als er plötzlich Musik hört. Neugierig folgt er dem Klang bis zu seinem Ursprung - ein junger Mann, der auf einem Flöteninstrument spielt. Von diesem unbemerkt, lehnt sich Hercules gegen einen Baum und lauscht der Musik. Als der Musiker endet, applaudiert Hercules. Der jungt Mann dreht sich überrascht um, nicht ahnend, dass er einen Zuhörer hatte. Hercules erkennt ihn - Orpheus, ein Musiker, der bereits des Öfteren in Kora's Gasthaus gespielt hat, wo die Kadetten gerne ihre Freizeit verbringen. Hercules stellt sich vor und bewundert das Instrument. Orpheus erzählt ihm, es sei ein Geschenk von Bacchus gewesen. Erstaunt darüber, dass Hercules noch nie von Bacchus gehört hat, erklärt Orpheus, Bacchus sei der Gott des Spaßes - 'Mit Bacchus auf deiner Seite kannst Du deinen Sorgen Lebewohl sagen'. Der Musiker bietet an, Hercules zu Bacchus zu bringen, doch der junge Kadett lehnt ab, er muss zurück zur Akademie. Doch Orpheus lässt nicht locker und seinem Hinweis, Bacchus sei ein Sohn des Zeus, kann Hercules nicht widerstehen und er folgt dem Musiker willig. Sie erreichen Bacchus' Höhle. Eine Menge junger Leute sind anwesend, die sich augenscheinlich gut amüsieren. Es gibt reichlich zu essen. Hercules sieht sich um und ist beeindruckt. Kaum hat er Orpheus gefragt, wann er Bacchus treffen wird, erscheint der Gott - er hat den Körper eines Mannes und den gehörnten Kopf eines Tieres - und heißt Hercules als Familienmitglied willkommen. Ein hübsches Mädchen namens Eurydice gesellt sich zu ihnen und nimmt Hercules am Arm, um ihm die Höhle zu zeigen. Als die beiden fort sind, lobt Bacchus Orpheus für die gute Arbeit, was dieser mit einem Lächeln quittiert.

Als Eurydice mit Hercules in die Haupthöhle zurückkehrt, bemerkt sie Orpheus, der neben Bacchus steht. Der Gott sitzt auf einem erhöhten Podium, auf einem thronartigen Stuhl. Sie seufzt und tauscht einen Blick mit Orpheus, ehe Hercules ihre Aufmerksamkeit auf eine Quelle neben sich lenkt. Eurydice erzählt ihm, sie werde die güldene Quelle genannt und man sage von ihr, sie käme direkt vom Mittelpunkt der Erde. Als Hercules die Hand ausstreckt, um das Wasser zu berühren, hält Eurydice ihn davon ab, mit der Warnung, die Quelle sei giftig. Allerdings fände Bacchus sie so wunderschön, dass er es nicht fertig brächte, sie zu überdecken.

Währenddessen sagt Bacchus etwas zu Orpheus. Der Musiker dreht sich um und nimmt ein Instrument auf, eine Leier. Er beginnt darauf zu spielen. Liebliche, besänftigende Töne erfüllen die Höhle mit einem hypnotischen Klang. Eurydice nimmt Hercules bei der Hand und führt ihn in die Mitte der Höhle, die als Tanzfläche dient. Leise erzählt sie ihm, Bacchus glaube, alle Kreaturen sollten nur für Vergnügen und Freude leben. Alle in der Höhle - mit Ausnahme von Orpheus und Bacchus - erheben sich und beginnen mit einem hypnotischen Tanz um das Mädchen und den Kadetten. Sie fährt fort ihm zu erzählen, dass es bei Bacchus keine Regeln gebe, keine Ängste und kein Bedauern, während es an der Akademie nur ums trainieren und studieren geht und es dort keinen Spaß gibt. Eurydice bittet Hercules, einer von ihnen zu werden - für immer. Bacchus beobachtet sie, sichtlich zufrieden. Orpheus ist vollkommen in seine Musik vertieft und hat die Augen geschlossen. Langsam bemerkt Hercules, dass etwas nicht stimmt, er eingelullt wird von einer Art Bann, der von der Musik, dem Mädchen und ihren Worten ausgeht. Er schüttelt seinen Kopf, um ihm klar zu bekommen und teilt Eurydice mit, er müsse jetzt gehen. Sie bittet ihn zu bleiben, Teil ihrer Familie zu werden. Bacchus ist aufgebracht, als er bemerkt, dass Hercules seiner Macht über ihn entgleitet. Für einen Moment gelingt es Eurydice, Hercules erneut in ihren Bann zu ziehen. Doch er befreit sich ein zweites Mal. Bacchus, der sieht, dass er für den Augenblick verloren hat, signalisiert Orpheus, mit dem spielen aufzuhören. Der Gott lädt Hercules ein, die Höhle als sein zweites Heim zu betrachten und jederzeit zurückzukommen, wenn die Last des Lebens unerträglich werden sollte. Und er soll auch seine Freunde mitbringen. Hercules bedankt sich höflich bei Bacchus, verabschiedet sich und geht. Nachdem er die Höhle verlassen hat, macht Bacchus seiner Frustration mit einem gewaltigen Brüllen Luft. Alle zucken zusammen. Orpheus verlässt das Podium und stellt sich neben Eurydice. Bacchus lamentiert darüber, wie nahe sie daran waren, Hercules in die Falle zu locken. Doch der Gott ist zuversichtlich, dass es beim nächsten Mal, wenn der Kadett mit seinen Freunden zurückkehrt, einfacher sein wird, ihn zu überreden.

In der Akademie findet Hercules seine Freunde Iolaus und Lilith beim Kampftraining vor. Er berichtet ihnen von Bacchus und dessen nahegelegener Höhle und schlägt vor, seine Freunde sollten sie sich mal ansehen. Iolaus und Lilith reagieren skeptisch, da sie nur zu genau wissen, dass sich seine Vorstellung von Spaß sehr von der ihren unterscheidet. Hercules' Argumente, wie gutes Essen und interessante Kunstwerke, beeindrucken seine Freunde nicht im geringsten, doch bei der Erwähnung von Mädchen setzt sich Iolaus sofort in Bewegung. Hercules ist zufrieden. Lilith kann es nicht fassen, folgt ihnen aber nichtsdestoweniger.

Als sie die Höhle erreichen, ist eine Party bereits in vollem Gange und Orpheus rockt mit der Leier. Iolaus und Lilith sind beeindruckt. Bacchus bemerkt sie und bahnt sich einen Weg durch die Menge, um sie persönlich zu begrüßen. Lilith ist von Bacchus fasziniert und begeistert, als er ihr anbietet, sie persönlich herumzuführen. Wenige Augenblicke später nähert sich ein Mädchen und entführt einen glücklich strahlenden Iolaus auf die Tanzfläche. Dann taucht Eurydice vor Hercules auf und fordert ihn zum tanzen auf. Sie sagt ihm, wie froh sie über seine Rückkehr ist. Lilith und Iolaus toben sich auf der Tanzfläche aus und haben viel Spaß dabei. Orpheus' Musik wird immer durchdringender. Bacchus beobachtet alles aufmerksam. Plötzlich bemerkt Hercules, dass etwas nicht stimmt, sich etwas verändert hat. Er dreht sich von Eurydice weg und sieht daher nicht, dass sie sich verwandelt hat, wie alle anderen auf der Tanzfläche, außer den Kadetten, die Frauen in Bacchantinnen und die Männer in Bakchen - wilde, vampirähnliche Kreaturen. Eurydice versucht Hercules in den Nacken zu beißen, doch er entfernt sich von ihr, ohne etwas von der Gefahr zu ahnen. Hercules sucht und findet Iolaus. Er teilt seinem Freund mit, dass sie gehen müssen. Anfänglich ist Iolaus unwillig, doch er spürt die Dringlichkeit in der Stimme seines Freundes. Gemeinsam suchen sie nach Lilith. Doch als sie das Mädchen entdecken, ist es bereits zu spät für sie und die beiden müssen hilflos mit ansehen, wie sich ein Bakchen Lilith von hinten nähert und ihr in den Hals beißt. Hercules brüllt nein und eilt zu ihr. Er packt Lilith und schleppt sie durch die Menge zum Ausgang, dicht gefolgt von Iolaus. Bacchus, der seine Opfer entkommen sieht, schickt ihnen seine Bakchen und Bacchantinnen nach, die in einer wilden Horde die Verfolgung aufnehmen.

Nur Orpheus und Eurydice sind bei Bacchus zurückgeblieben. Der Gott erinnert Orpheus daran, dass es seine Aufgabe ist, Menschen zu finden, um die Ränge seiner Anhänger zu füllen, was der einzige Grund dafür ist, dass Orpheus selbst noch nicht zu den Bakchen gehört.

Hercules, Iolaus und Lilith laufen durch den Wald um ihr Leben. Die Bakchen und Bacchantinnen haben sich in Wölfe verwandelt und sind ihnen dicht auf den Fersen. Gerade so eben gelingt es den Kadetten, die Sicherheit des Akademiehofes zu erreichen. Die Wache schließt das Tor hinter ihnen und hält so die Verfolger, die nun wieder ihre menschliche Form angenommen haben, auf.

Die drei Freunde betreten erschöpft die Halle, in der sie ihren Mentor Cheiron, einen Zentauren, antreffen. Cheiron will wissen, was geschehen ist. Als er hört, dass sie von einer seltsamen Fete geflohen sind, die von einem gehörten Verwandten von Hercules gegeben wurde, denkt der Zentaur sofort an Bacchus. Er sagt den dreien, sie haben Glück gehabt, dem Kult des Gottes entkommen zu sein. Da schwankt Lilith und verliert das Gleichgewicht. Hercules fängt sie auf. An ihrem Hals entdeckt Cheiron das Zeichen der Bacchantinnen und weiß, mit dem Sonnenuntergang wird sie Bacchus gehören. Doch Hercules weigert sich, dies einfach hinzunehmen.

Die drei Kadetten kehren in den Wald zurück, auf der Suche nach Orpheus. Der Klang des Instruments, der zu Hercules' erster Begegnung mit dem Musiker führte, bringt sie erneut zu ihm. Sarkastisch erkundigt sich Hercules, ob Orpheus wieder rekrutieren würde. Orpheus behauptet, er habe keine Wahl gehabt, aber Hercules ist das vollkommen egal. Er verlangt zu wissen, wie sie Lilith davor bewahren können, eine Bacchantin zu werden. Orpheus wirft einen Blick auf das Mädchen, das offensichtlich an den Folgen des Bisses leidet und erwidert, es gäbe keine Möglichkeit ihr zu helfen. Sie gehöre jetzt Bacchus. Hercules packt den Musiker am Kragen. Offensichtlich eingeschüchtert fügt Orpheus hinzu, nur Bacchus kenne die Heilung. Jedoch gäbe es ein Rätsel, das einige Bacchantinnen kennen, über das Reinwaschen des Geistes, doch niemand weiß, was es bedeutet. Hercules entscheidet, dass sie alle zurück zu Bacchus' Höhle gehen.

Bacchus erzählt Eurydice von seinen Plänen. Mit Hercules als seinem Leutnant will er zusammen mit ihr und seinen übrigen Anhängern ein Imperium erbauen, das der Gott mit Eurydice teilen will. In diesem Augenblick betreten Hercules, seine Freunde und Orpheus die Höhle. Eurydice ruft Orpheus' Namen, läuft zu ihm und umarmt ihn freudig. Bacchus begrüßt Hercules, der ihn zu einem Zweikampf fordert. Sollte Hercules verlieren, bietet er an, freiwillig zu einem Bakchen zu werden. Sollte jedoch Bacchus verlieren, verlangt der Kadett die Heilung von Lilith und freien Abzug für sich und seine Freunde. Bacchus nimmt die Herausforderung an und sie beginnen den Zweikampf. Bei einem Blick durch den Eingang der Höhle, stellt Iolaus fest, dass die Sonne untergeht, was bedeutet, ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit.

Hercules erweist sich als würdiger Gegner für Bacchus. Schließlich ruft Bacchus seine Anhänger zu Hilfe. Zwei Bacchantinnen greifen den Kadett von hinten an und verschaffen Bacchus so einen kleinen Vorteil, den der Gott dazu nutzt Hercules zu Boden zu werfen, wo er benommen liegen bleibt. Dann befiehlt Bacchus seinen Anhängern, Iolaus und Lilith zu packen. Eurydice findet, sie können das nicht zulassen. Während Iolaus sich mit Bacchus darüber streitet, dass diese Behandlung unfair ist, hört Orpheus auf die Bitte seiner Freundin und setzt sich in Bewegung. Als der Gott befiehlt, die Opfer zu beißen, ehe die Sonne untergeht, und eine Bacchantin ihre Reißzähne über Hercules Nacken entblößt, erfüllen unvermittelt sanfte Noten von der Leier die Höhle. Die Musik beruhigt die Bakchen und Bacchantinnen, lullt sie ein und lenkt sie von ihrem Vorhaben ab. Irritiert verlangt Bacchus nach einer Erklärung und droht Orpheus, ihn zu vernichten, sollte er nicht mit dem spielen aufhören. Eingeschüchtert gehorcht der Musiker und die Anhänger Bacchus' werden erneut aktiv. Nun mischt sich jedoch Eurydice ein und hält die sich nähernden Bacchantinnen und Bakchen mit drohendem Fauchen zurück. In der Zwischenzeit hat sich Hercules so weit erholt, um sich erheben zu können. Er stürzt sich auf Bacchus, der rückwärts gegen die güldene Quelle stolpert. Sein rechter Arm fällt ins Wasser, das wie Säure darauf wirkt. Orpheus eilt an Eurydices Seite. Bacchus hat Schmerzen und seine Anhänger weichen angsterfüllt zurück. Plötzlich erkennt Hercules die Antwort des Rätsels - den Geist reinwaschen. Das Wasser ist nur für Bacchus und die Anhänger seines Kultes giftig! Während die Sonne weiter sinkt, bringt Hercules Lilith an die Quelle heran und schöpft mit der Hand Wasser über ihren Kopf. Iolaus mahnt ihn zur Eile, da er schon erste Anzeichen der Veränderung an ihrer Freundin bemerkt. Das Wasser rettet Lilith, das Zeichen der Bacchantin verschwindet von ihrem Hals. Die drei Kadetten sind erleichtert. Orpheus und Eurydice ebenfalls. Allzeit praktisch denkend, schlägt Iolaus vor, dass sie verschwinden sollten. Die Bakchen und Bacchantinnen nähern sich ihnen bereits wieder. Iolaus, Lilith und Hercules rennen an ihnen vorbei. Auch an Eurydice und Orpheus, die unbewegt an ihrem Platz verharren. Hercules fordert beide auf, mit ihm und seinen Freunden mitzukommen. Sie alle rennen aus der Höhle. Bacchus brüllt seinen Anhängern zu, sie aufzuhalten.

Am nächsten Tag sehen Hercules, Iolaus und Lilith zu, als Orpheus und Eurydice das Akademiegelände verlassen, wo sie für die Nacht Zuflucht gefunden hatten. Lilith fragt sich, ob Bacchus die beiden in Ruhe lassen wird. Iolaus meint, ihm wäre es egal, solange sie - und die Bakchen und Bacchantinnen - niemals zurückkehren. Lilith denkt darüber nach, dass sie an Eurydices Stelle hätte sein können, auf ewig eine Sklavin des Gottes. Iolaus bemerkt, sie hätten es besser wissen müssen, als Hercules ihre Party aussuchen zu lassen. Hercules, etwas abgelenkt, durch das Beobachten von Eurydices - und Orpheus' - Weggang, akzeptiert ihre freundschaftliche Stichelei mit einem Lächeln.

Young Hercules © Renaissance Pictures and Studios USA

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